Von Felix Hackmann
Wie sind die Blue Devilyns entstanden?
Die Blue Devilyns sind aus den Hamburg Maniacs entstanden. Da gab es damals Probleme mit dem Verein und dann sind wir zu den Blauen gekommen.
Ich bin seit fast 10 Jahren bei den Devilyns. Anfangs haben wir noch in der ersten Liga gespielt. Leider hatten wir eine Zeit lang nicht genügend Spielerinnen. Mittlerweile haben wir einen ausgewogenen Kader. Jetzt spielen wir unsere dritte Saison in der 2. Bundesliga. In der ersten Saison haben wir viel Lehrgeld bezahlt. Für mich und meine Kollegin war es die erste Saison als Trainergespann. Letztes Jahr haben wir aber auf Platz drei abgeschlossen und auch in dieser Saison sieht es so aus, als würden wir unsere Saisonziele erreichen.
Wie viele Teammitglieder haben die Blue Devilyns heute?
Wir haben aktuell um die 30 Pässe. In der 2. Damenbundesliga spielen wir neun gegen neun. Mindestens 18 Pässe müssen am Spieltag da sein. In der ersten Liga wird elf gegen elf gespielt.
Ist es euer Ziel wieder in der ersten Liga zu spielen?
Ja, wir wollen in ein bis zwei Jahren in die erste Liga zurückkehren.
Wie stark ist der Zulauf neuer potentieller Devilyns?
Das ist unterschiedlich. Im letzten Winter haben wir ganz viele Neue dazubekommen. Ich schätze, das lag an der Ausstrahlung der NFL im FreeTV. Das kommt uns natürlich zu Gute.
Football gilt als raue, harte Sportart. Was reizt Mädels an diesem Sport?
Ich wollte einfach was machen, was nicht jeder macht und sehr körperbetont ist. Außerdem kann erstmal jeder Football spielen, egal welche körperlichen Vorraussetzungen man hat. Es ist egal ob du groß, klein, dick oder dünn bist, es gibt immer eine Position für dich. Zudem wirken ja beim Damenfootball auch nicht so starke Kräfte wie bei den Männern. Darüber hinaus ist die Taktik entscheidend. Ich glaube, die Mädels reizt die Taktik und die Technik sehr. Insgesamt ist es Kombination aus taktischem Verständnis und körperbetontem Spiel.
Gibt es Momente, in denen ihr ganz äußerlich merkt, dass euch der Football etwas gibt?
Klar, gerade wenn Gameday ist und wir kurz davor sind aufs Feld zu gehen. Dann ist man einfach gepuscht. Dann guckt man sich in die Augen und spürt, wie es in Jedem brennt. Und dann geht man zusammen raus und kann sich auf dem Feld beweisen.
Warum sollte man sich für die Devilyns entscheiden, wenn man anfangen möchte Football zu spielen?
Der Verein ist einfach großartig. Wir haben einen tollen Vorstand, der sich ganz viel mit reinhängt und ganz viel möglich macht. Unsere Gegner kommen aus Braunschweig, Bochum oder Spandau. Der Verein, bzw der Föderverein unterstützt uns finanziell. Ab und zu begleiten uns sogar Fans zu den Auswärtsspielen. Wir sind ein großer Verein, aber trotzdem redet man untereinander ganz viel und hält zusammen. Das gilt für das gesamte Umfeld. Egal ob Devil oder Devilyn. Es gibt keine Altersklasse in der man nicht bei uns anfangen könnte Football zu spielen.
Für welche Werte stehen die Blue Devilyns?
Ganz klar Teamzusammenhalt! Jeder, der neu ins Team kommt, wird ganz schnell aufgenommen. Wenn etwas nicht so toll läuft, unterstützt man sich und ist für einander da. Keiner wird links liegen gelassen. Es ist wirklich wie eine zweite Familie!
Gibt es nur das erste Team oder auch Jugendteams für Mädels?
Mit 10 Jahren kann man bei uns anfangen bei den Little Devils (10-13). Bis zu den Rookie Devils (13-16) spielt man mit den Jungs zusammen. Ab 16 startet man dann bei uns im reinen Damenteam.
Wie viele Mannschaften spielen in der zweiten Bundesliga?
Wir haben 10 Spiele. Es gibt eine Nord und Süd Gruppe. Wir spielen gegen Bielefeld, Hannover, Bochum, Braunschweig und Spandau.
Wie siehst du die Zukunft des Frauenfootballs in Deutschland?
Ich glaube, dass wir durchaus positiv in die Zukunft schauen können. Durch die FreeTV- Übertragungen der NFL hat der American Football sicherlich wieder an Popularität zurückgewonnen. Da muss man jetzt mal abwarten wie es sich entwickelt. Aber ich bin davon überzeugt, dass das Potential und das Interesse in Deutschland generell vorhanden ist!